Archiv für den Monat: September 2009

Neues von den „Urmollusken“

Kürzlich wurde das Projekt „Phylogenie und Evolution von Monoplacophoren und basalen Mollusken“ im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogrammes „Deep Metazoan Phylogeny) bewilligt. An der Sektion Mollusca der ZSM werden nun die seltenen, als „Lebende Fossilien“ berühmten Monoplacophoren morphologisch und insbesondere molekular erforscht werden. Neue Sequenzdaten, u.a. zur antarktischen Tiefseeart Laevipilina antarctica (Foto), sowie von Vertretern anderer ursprünglicher Weichtiergruppen, sollen den Schlüssel zum Verständnis des Stammbaumes der Mollusken liefern. Denn die Verwandtschaftsbeziehungen und die frühe Evolution des mit ca. 100.000 bekannten Arten zweitgrößten Tierstammes sind, entgegen der vereinfachten oder gar falschen Darstellung in Lehrbüchern, weitgehend ungeklärt. Insbesondere unsere anhand erster molekularer Daten aufgestellte „Serialia“-Hypothese einer nahen Verwandtschaft von Mono- und Polyplacophoren (Chitonen) (s. Giribet et al., 2006) ist in Fachkreisen heftig umstritten.

Laevipilina antarcticaMonoplacophoren (Tryblidia), wie diese mit ca 2 mm winzige lebende Laevipilina antarctica (Ventralansicht; Bild Dr. Michael Schrödl, an Bord der FS Polarstern, ANDEEP SYSTCO-Expedition) gehören zu den letzten „Klassen“ im Tierreich mit minimalen verfügbaren Sequenzdaten – und damit zu den von Systematikern am meisten begehrten Tieren überhaupt.

Neues von den „Urmollusken“

Kürzlich wurde das Projekt „Phylogenie und Evolution von Monoplacophoren und basalen Mollusken“ im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogrammes „Deep Metazoan Phylogeny) bewilligt. An der Sektion Mollusca der ZSM werden nun die seltenen, als „Lebende Fossilien“ berühmten Monoplacophoren morphologisch und insbesondere molekular erforscht werden. Neue Sequenzdaten, u.a. zur antarktischen Tiefseeart Laevipilina antarctica (Foto), sowie von Vertretern anderer ursprünglicher Weichtiergruppen, sollen den Schlüssel zum Verständnis des Stammbaumes der Mollusken liefern. Denn die Verwandtschaftsbeziehungen und die frühe Evolution des mit ca. 100.000 bekannten Arten zweitgrößten Tierstammes sind, entgegen der vereinfachten oder gar falschen Darstellung in Lehrbüchern, weitgehend ungeklärt. Insbesondere unsere anhand erster molekularer Daten aufgestellte „Serialia“-Hypothese einer nahen Verwandtschaft von Mono- und Polyplacophoren (Chitonen) (s. Giribet et al., 2006) ist in Fachkreisen heftig umstritten.

Laevipilina antarcticaMonoplacophoren (Tryblidia), wie diese mit ca 2 mm winzige lebende Laevipilina antarctica(Ventralansicht; Bild Dr. Michael Schrödl, an Bord der FS Polarstern, ANDEEP SYSTCO-Expedition) gehören zu den letzten „Klassen“ im Tierreich mit minimalen verfügbaren Sequenzdaten – und damit zu den von Systematikern am meisten begehrten Tieren überhaupt.

Weg frei für Raupenbestimmung per DNA

Wie aus einer Publikation der ZSM zu entnehmen ist, die im Oktober erscheinen wird, ist nun für angewandte bayerische Projekte in den Bereichen Naturschutz, Ökologie, Bio-Monitoring, Forst- und Agrarmanagement erstmals der Weg frei für eine verlässliche Identifikation von Larvalstadien (Raupen). Das im Rahmen des Projektes DNA Barcoding Fauna Bavarica (BFB, Bayer. Staatsministerium für Wissenschaft) erstellte DNA-Profil (‘barcodes’) umfasst derzeit über 1.000 Schmetterlingsarten. Dies bedeutet, dass schon weit über 90% aller Belege aus derartigen Projekten einwandfrei identifiziert werden können. Im Falle von Raupen auf einer eingebürgerten Eichenart betrug der Identifikationserfolg 100% (Pilotstudie von Gossner & Hausmann).

Molecular identification of caterpillars, now possible

In a forthcoming publication of the ZSM it will be shown, that the project DNA-Barcoding Fauna Bavarica (BFB, Bavarian Ministry of Science) made possible for the first time an unambiguous identification of caterpillars for projects of nature conservation ecology, biomonitoring, forestry and agriculture. The DNA profile currently includes >1.000 Lepidoptera species allowing identification of >90% of all vouchers from such projects which typically have rare species underrepresented. In the case of caterpillars collected from alien oaks the identification success was at 100%.

Operophtera brumata L5 Nippe

Operophtera brumata (Kl. Frostspanner) Raupe, oft schädlich an Laubbäumen (photo B Nippe), larva of O. brumata, often pest on deciduous trees

Auf den Wolf gekommen

Canis_lupus_tracks_in_sandWölfe hinterlassen wieder manchmal eine Fährte in unseren Bayerischen Wäldern. Mittels DNA Evidenz konnte gezeigt werden, daß ein Tier, welches vor ein paar Jahren bei Starnberg überfahren wurde, aus Norditalien eingewandert war (Analyse durch L. Fumagalli, Uni Lausanne). Aktuell -und dieses Projekt ist noch in der Auswertung- arbeiten DNA Barcoding Wissenschaftler und Wirbeltierexperten der ZSM wieder an der geographischen Zuordnung eines erlegten Tieres – des Bayerwaldwolfes.
Obwohl sich um den Wolf endlose Geschichten Ranken, ist er heute bei uns keine Bedrohung für den Menschen – und in seiner domestizierten Form, des Hundes, unser “bester Freund”.

Wolf-Rotkaeppchen